Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage

Zum Tod unseres Hausmeisters Andreas Homey

Zum Tod unseres Hausmeisters Andreas Homey
(19.6.1963 – 1.11.2022)

Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt,
der ist nicht tot, der ist nur fern;
tot ist nur, wer vergessen wird.
(Immanuel Kant)

Die Nachricht, dass Andreas Homey verstorben ist, hat uns tief erschüttert und weckt gleichzeitig viele schöne Erinnerungen an ihn.
Vor 13 Jahren mussten wir ohne Vorwarnung unser Schulhaus in der Franz-Bielefeld-Straße wegen Einsturzgefahr verlassen und von einem Tag auf den anderen nach Resse in die Middelicher-Straße umziehen. Das war auch für Andreas Homey ein Schreck: Gestern war er noch Hausmeister der auslaufenden Ewaldschule mit 27 Schüler*innen und jetzt kamen 600 Studierende – von morgens um acht Uhr bis abends um zehn. Aber er war ein Hausmeister mit Leib und Seele und seine Arbeit bereitete ihm sichtlich Freude. Und so sah er uns als sportliche Herausforderung.

Er war der erste, der uns in seinem Reich begrüßte. Denn das war unsere Schule, sein Reich, in dem er sich als liebevoller Gastgeber um alles kümmerte. Er sorgte dafür, dass der Schulbetrieb vom ersten Tag an reibungslos lief, alles sauber und nichts kaputt war und wir nicht hungern mussten. Andreas Homey war auch bestens in Resse vernetzt, kannte Handwerker, Betriebe und die Lokalpolitik sowie die örtliche Sozialdemokratie wie seine Westentasche. Diese Kontakte nutze er viel und gerne für seine Schule.

Aus Gastfreundschaft wurde schnell Freundschaft. Andreas Homey freundete sich schnell mit Lehrer*innen, Sekretärinnen und Studierenden an, schaute bei allen Schulfesten auf ein Bierchen vorbei und hat bei jedem Abschlussessen für gute Laune gesorgt. Auch im Alltag in der Schule, die auch sein Zuhause war, war er immer für einen kleinen Plausch in der Hektik zu haben.

Mit dabei war bald auch seine Lebensgefährtin Christine Homey, die für die Cafeteria zuständig war, in der wir liebevoll mit Kaffee, Brötchen und Snacks versorgt wurden. Als die beiden dann ihre Hochzeit verkündeten, freuten wir uns riesig für das schöne Paar. Und manchmal kamen wir zu spät zum Unterricht, weil wir uns wieder angeregt in der Cafeteria mit ihnen über das Schulleben oder Urlaubspläne unterhielten. Sie waren begeistert von der Nordsee und der Hafenstadt Cuxhaven und schätzten das raue Klima, den vorzüglichen Fisch und die wunderbare Landschaft. Überhaupt schienen die Beiden jeden gemeinsamen Tag zu nutzen und sowohl Arbeit als auch Freizeit mit Enthusiasmus anzugehen.

Wir erlebten Andreas Homey als sportbegeistert. Er war fester Bestandteil der Tippspielrunde des Kollegiums. Seine Trophäen der Saisonsiege und Platzierungen im vorderen Tabellendrittel prangen im Kiosk und sind Zeichen dafür, mit wie viel Begeisterung und Spaß er dabei war.

Als er die Diagnose seiner Krankheit erfuhr, hofften und bangten wir für ihn. Wir erlebten, wie er mit aller Kraft und trotz sichtbarer Schmerzen dagegen ankämpfte. Sobald es ihm ein wenig besser ging, sahen wir ihn spazieren gehen und Waren für die Cafeteria an die Schule liefern. Bis zuletzt zum 12. Spieltag der Bundesliga hat er noch mit uns Kolleginnen und Kollegen Tipps zur Fußballbundesliga abgegeben und so Lebenszeichen an uns gesendet. Mit vier Tagessiegen in Folge war er in dieser Saison unschlagbar vorne. Seit dem 13. Spieltag fehlt er.
Wir werden Andreas Homey in schöner Erinnerung behalten und mit Sicherheit niemals vergessen. Seiner lieben Frau wünschen wir viel Kraft, um diesen schweren Verlust zu verarbeiten.

Die Seele unserer Schule wird uns fehlen!

Glück auf!

Anke Budde für das Kollegium der Schule

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