eine Stadt im Krieg
Jeder hat Angst, aber wir müssen mutig sein.
In Afghanistan verlieren Pärchen immer.
ein Kampf für einen neuen Start
Wir haben viele Träume. Aber wie wollen wir sie war machen?
Eine junge Generation, die zwischen Taliban und ausländischem Militär aufwächst und sich nach einer offenen Gesellschaft sehnt. Aber ständig … gerät der Alltag zur Gratwanderung zwischen Normalität und verstörender Wirklichkeit.
Am 17. Juni 2021 luden wir den Regisseur Martin Gerner ein, um den Viertsemestern im Abendbereich seinen ungewöhnlich ruhigen und einfühlsamen Dokumentarfilm „Generation Kunduz“ vorzuführen und seine Erfahrungen in Afghanistan zu diskutieren.
Nach dieser interessanten Veranstaltung verglichen die Studierenden im Unterricht den Film mit dem Roman „Unter der Drachenwand“ von Arno Geiger, den wir vorher gelesen hatten.
Auf den ersten Blick haben die beiden Werke nichts gemeinsam: Während die Bevölkerung im afghanischen Kunduz zwischen den Fronten von Taliban und NATO-Truppen lebt, leben die Menschen im österreichische Mondsee im Schatten des Vernichtungskriegs der deutschen Wehrmacht. Doch die Konzeptionen der Texte haben spannende Parallelen: In beiden Fällen werden nicht die Ereignisse an den Fronten beschrieben, sondern deren Auswirkungen und Reflexionen im Kriegsalltag im Hinterland. Dabei ähneln sich die Sehnsüchte der Protagonist/innen: Sie hoffen auf Frieden, Liebe, Freiheit und die Chance sich ein eigenes Leben aufzubauen. Kurz: Sie wollen leben.
Doch sie sind ständig bedroht: In Kunduz droht die Bevölkerung in die Schusslinien der verfeindeten Kämpfer/innen zu geraten, während in Mondsee zu leben heißt, „in einer Gesellschaft leben, in der jeder zweite ein Mörder ist“ (S. 300). Und doch passt auf viele der Protagonisten des Romans der Untertitel des Dokumentarfilms: „Der Krieg der Anderen“.
Und über beiden Orten schweben drohend und dröhnend die Bombenflugzeuge.