Am 3. September besuchte eine kleine Gruppe aus der Schule-ohne-Rassismus-AG die Schalker Fan-Initiative und die Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen zu einer Lesung. Die Niederländerinnen Hella und Sandra Rottenberg erzählen in ihrem Buch „Isay Rottenbergs Zigarrenfabrik“ die unglaubliche Geschichte ihres jüdischen Großvaters. Der übernahm 1932 eine Zigarrenfabrik in Döbeln/Sachsen. Bald wurde er angefeindet, weil viele Zigarrenfabrikanten Angst vor der Konkurrenz dieser modernen Fabrik hatten und den Antisemitismus nutzten, um ihn anzugreifen. Er kämpfte mit aller Kraft gegen Versuche, seine Fabrik zu zerschlagen oder zu rauben, und hielt das bis 1935 durch. Dabei hatte er unerwartete Verbündete: Ranghohe Nazis aus Döbeln unterstützten ihn, weil ihnen 700 Arbeitsplätze noch wichtiger waren als ihr Antisemitismus.
„Super interessante und zum Lesen anregende Erzählung über Isay Rottenberg, einen jüdischen Geschäftsmann in der NS-Zeit. Am meisten hat mich fasziniert, was für einen starken Willen und Mut dieser Mann hatte, sich in diesen Zeiten dem NS-Regime entgegenzustellen. Ebenfalls spannend ist, dass er trotz seiner Religion und Herkunft von NS-Leuten in der Stadt Unterstützung erhielt, weil sie gierig waren und Rottenberg viele Arbeitsplätze schuf.“ (Luca, KS3)
„Eine äußerst fesselnde und zum Weiterlesen anregende Erzählung über Isay Rottenberg, einen jüdischen Unternehmer in der Zeit des Nationalsozialismus, der eine Zigarrenfabrik in Berlin führte. Besonders beeindruckt hat mich, dass die beiden Enkelkinder ihres Großvaters, die Cousinen sind, dieses Buch selbst verfasst haben. Ihr Großvater kam aus den Niederlanden und gründete in Deutschland kurz vor der NS-Zeit eine Zigarrenfabrik. Da er Jude war, hatte er große Schwierigkeiten mit dem Regime, versuchte aber dennoch, seine Fabrik zu bewahren.
Mich haben besonders sein außergewöhnlicher Mut, seine starke Entschlossenheit und seine bewundernswerte Willenskraft beeindruckt, mit denen er in dieser schweren Zeit für seine Fabrik gekämpft hat. Seine Enkelinnen haben die Geschichte ihres Großvaters mit großer Klarheit, viel Begeisterung und spürbarer Leidenschaft erzählt. Dabei hat mich besonders fasziniert, wie sicher und flüssig sie auf Deutsch gesprochen haben, obwohl es nicht ihre Muttersprache ist.“ (Luisa, KS3)

