Veranstaltungsreihe, Montag 18.6. – Mittwoch 20.6.
Ist es nicht merkwürdig? Wenn man „Franzose“ sagt, „Engländer“ oder „Holländer“, mag jeder von uns gewisse Vorstellungen über diesen oder jenen Menschen oder über das Volk entwickeln, vielleicht mit einem Urlaub verknüpft oder sogar mit einer persönlichen Bekanntschaft. Aber schon der Begriff „Jude“ ist anders. Nur wenige von uns haben jüdische Bekannte oder Freunde, noch seltener ist es, dass jemand in Israel war. Dennoch ist man meistens für oder gegen Juden, ja, man fühlt sich fast gezwungen, sich gegenüber „den Juden“ zu positionieren.
Liegt das nur an unserer Geschichte? Oder werden wir sogar mit diesen oder jenen antisemitischen Klischees ein Leben lang konfrontiert?
Beantworten werden wir die Frage in unserer Projektwoche so nicht können, aber wir werden jüdisches Leben vorstellen, in unserer Stadt und überhaupt. Wir werden uns auch mit rassistischem Antisemitismus beschäftigen, wie er in der Zeit des Hitlerfaschismus propagiert wurde.
Lasst Euch überraschen, und vielleicht schaffen wir es, uns mit unserer eigenen Haltung gegenüber jüdischem Leben kritisch auseinanderzusetzen, das eine oder andere Vorurteil zu erkennen, und wer weiß, vielleicht sogar…, über Bord zu werfen.
Wir freuen uns, shalom…
Montag, 18.6.
ab 12:00 Uhr
Eröffnungsveranstaltung im Weiterbildungskolleg Emscher-Lippe
Grußworte von Gabriele Preuß, Bürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen und Judith Neuwald-Tasbach, Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen
Vorträge:
Dr. Susanne Franke, Schalker-Fan-Initiative: „Jüdische Kultur: Vorbild statt Sündenbock“
Dr. Jörg Koch, Gastvortrag zur Ausstellung: „Jud Süß“ Oppenheimer – Geschichte(n) einer Figur“
18.00 Uhr
Besuch des Jüdischen Friedhofes
Jüdischer Friedhof, Gelsenkirchen Ückendorf
Dienstag, 19.6.
10 – 12:30 Uhr
Judith Neuwald-Tasbach: „Jüdisches Leben in Gelsenkirchen“
Vortrag im Weiterbildungskolleg
14.00 Uhr – 17.00 Uhr
Führung durch das Jüdische Gemeindezentrum und die neue Synagoge in Gelsenkirchen
Mittwoch, 20.06.
14.30 Uhr – 17.30 Uhr
Filmvorführung: „Jud Süß“
Eintritt: 3 € / Studierende: 2 €
Ort: Jüdische Gemeinde in Gelsenkirchen
mit Pädagogischer Begleitung und Informationen zur Entstehung und Rezeption des NS- Propagandafilms